Nagolder
Flugsportler fliegen zum Matterhorn / Mit Motorsegler und
Ultraleichtflugzeug in der Schweizer Bergwelt unterwegs
Die Wettermeldung
„gutes Flugwetter im gesamten Alpenraum“ war für zwei Besatzungen des
Nagolder Flugsportvereins am vergangenen Wochenende der Startschuss zu
einem ungewöhnlichen Aus“flug“ in die faszinierende Bergwelt der Schweizer
Hochalpen: Mit dem vereinseigenen Motorsegler und Ultraleichtflugzeug
wurde eine Flugreise zum „Berg der Berge im Kanton Wallis in Angriff
genommen.
Berthold Mast
wollte erst nur ein paar Flugstunden sammeln für die Erhaltung seiner
Luftfahrerscheine. Das know how für den Motorsegler setzte er sich in Form
von Fluglehrer Michael Zistler auf den rechten „Beifahrersitz“. Die Wahl
des Flugziels zwischen Helgoland und Matterhorn wurde zugunsten der
vielseitigeren Eindrücke für die Alpenwelt entschieden. Wind von dem Plan
bekam auch Michael Schubert, der sich sich kurzentschlossen mit seiner
Lebensgefährtin dem Flugvorhaben angeschlossen hat.
Die Route
sollte die Luftfahrer über Donaueschingen, den Jura, Thuner See nach Sion
im Rhonetal führen, einem idealen Ausgangspunkt für Alpenflüge. Für den
geplanten Flug über die Gipfel von Mont Blanc und Matterhorn in Höhen bis
5.000 Metern wurden extra Sauerstoffanlagen für die beiden Besatzungen
vorbereitet.
Doch schon beim
Hinflug stellte sich heraus, dass der Flugmeteorologe wohl nicht der Beste
seines Fachs war: Immer dichter wurde die Bewölkung und immer schlechter
die Flugsichten. Die entscheidende Passhöhe südlich Gstaad konnte jedoch
in 2.600 Metern sicher überflogen werden und die Nagolder landeten
wohlbehalten in Sion.
Nach den
Formalitäten wurde dann in Formation zum Weiterflug an das Matterhorn
gestartet. Eng beieinander flogen der „Nagolder Turmfalke“ und der
„Haiterbacher Kuckuck“ dem imposanten Berg entgegen. Bis auf 3.400 Meter
konnten die Flugsportler steigen, was die beeindruckende Sicht auf die
Gletscher in den Flanken und den Hörnligrat ermöglichte. Der Gipfel hielt
sich jedoch in Wolken versteckt, was auch den weiteren Flugverlauf über
den Gipfel des Mont Blanc, den höchsten Berg Europas, unmöglich machte.
Der Rückflug
verlief bei schwierigem Wetter über den Genfer See wieder in den
heimatlichen Schwarzwald. Für die Luftwanderer verging die Zeit natürlich
viel zu schnell, nämlich sprichwörtlich „wie im Fluge“.
Michael Zistler
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